Gegen die Unternehmen des in Deutschland verhafteten Startup-Investors Florian Fritsch, der unter anderem in Gropyus und Kreisel Electric investierte, bestehen Forderungen in Höhe von fast 150 Millionen Euro. Fritsch wartet derzeit auf seine Auslieferung nach Österreich, wo ihm schwerer Betrug vorgeworfen wird.
Er soll Goldbarren im Wert von mehreren Millionen Euro aus einem Wiener Depot entnommen haben. Ermittlungen laufen nicht nur in Österreich, sondern auch in Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland. Fritsch, der zuletzt einen luxuriösen Lebensstil pflegte, hat offenbar erhebliche Schulden angehäuft.
Im November 2024 wurde das Insolvenzverfahren für seine Firmen Fritsch AG und Fritsch & Co. AG in Liechtenstein eröffnet. Laut der Zeitung Liechtensteiner Vaterland gibt es Forderungen von 114 Millionen Franken gegen die Fritsch AG und 29 Millionen Franken gegen die Fritsch & Co. AG. Zu den Gläubigern gehören staatsnahe Betriebe sowie kleinere Unternehmen und die liechtensteinische Steuerverwaltung. Bisher wurden jedoch nur geringe Teile dieser Forderungen anerkannt. Die Zahlungsunfähigkeit der Unternehmen ist darauf zurückzuführen, dass deren Konten 2022 im Rahmen der Ermittlungen eingefroren wurden. Im gleichen Jahr fanden Durchsuchungen seiner Geschäfts- und Privaträume statt. 2023 zeigte die Gropyus AG Fritsch wegen Betrugs an, da er unrechtmäßige Leistungen in Rechnung gestellt haben soll.
Fritsch trat 2024 noch persönlich vor dem Handelsgericht Wien auf, um einen Rechtsstreit mit Gropyus zu führen. Zukünftig wird der Masseverwalter seine Interessen vertreten. In diesem Kontext geht es auch um Firmenanteile an Gropyus, die Teil des Rechtsstreits sind. Der Fall zieht weiterhin großes Interesse auf sich, während Fritschs Verwicklungen in den Medien für Schlagzeilen sorgen.