Zusammenfassung
- McMakler, ein einst vielversprechendes Proptech-Unternehmen, kämpft nun mit internen Machtkämpfen und existenziellen Finanzproblemen
- Trotz anfänglichen Erfolgs und Investitionen leidet das Unternehmen unter dem Rückgang der Immobiliennachfrage und Umsätze
- Interne Konflikte zwischen Investoren, insbesondere zwischen Israel Growth Partners und Target Global, gefährden die Zukunft von McMakler
- Das Unternehmen steuert auf eine mögliche Insolvenz zu, da Verhandlungen über eine dringend benötigte Finanzierungsrunde scheitern und die Zukunft des Unternehmens ungewiss bleibt
Einst ein Hoffnungsträger mit Milliardenpotenzial, steht das Berliner Start-up McMakler nun vor einem existenziellen Überlebenskampf. Der zunehmende interne Machtkampf der Investoren droht das Unternehmen zu zerstören. Trotz einer geplanten Millionenfinanzierung scheiterten die Verhandlungen, was die prekäre Lage auf dem Immobilienmarkt widerspiegelt.
Gegründet im Jahr 2015, erlangte McMakler schnell Aufmerksamkeit und finanzielle Unterstützung von renommierten Investoren. Das Unternehmen hatte sich zum Ziel gesetzt, den Immobilienverkauf durch Digitalisierung effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Doch der plötzliche Anstieg der Zinsen führte zu einem drastischen Rückgang der Immobiliennachfrage. Dies wirkte sich stark auf die Umsätze aus, die 2022 noch bei etwa 106 Millionen Euro lagen. Seitdem folgten mehrere Entlassungswellen, die erhebliche Teile der Belegschaft betrafen. Eine dringend benötigte neue Finanzierungsrunde, die 15 Millionen Euro einbringen sollte, scheiterte an den internen Konflikten der Investoren. McMakler ist dabei, sich in ein sogenanntes „Zombie-Unternehmen“ zu verwandeln – wirtschaftlich nur noch durch Schuldenrestrukturierungen und unsichere Geldzuflüsse am Leben gehalten.
Der Konflikt wird von zwei Hauptlagern dominiert: dem israelischen Fonds Israel Growth Partners (IGP) und Target Global, unterstützt von Kreos Capital, einer Tochtergesellschaft von BlackRock. IGP fordert einen Schuldenschnitt zur Entlastung von McMaklers Kreditverpflichtungen, während Kreos und Target Global mit einem eigenen Vorschlag kontern, der exklusive Sonderrechte für neue Investoren vorsieht. Die Verhandlungen sind geprägt von internen Machtspielen, die jede schnelle Lösung verhindern. Trotz der Behauptung des Managements, dass McMakler zuletzt schwarze Zahlen geschrieben habe, bleibt die Zukunft ungewiss. Ohne eine Einigung droht der Gang zum Insolvenzgericht. Die Situation bei McMakler ist ein Beispiel für die Herausforderungen, denen viele deutsche Start-ups aufgrund des strengen Zinsumfelds gegenüberstehen.
Das ehemalige Wachstumsmodell von McMakler steht auf wackligen Beinen: Hohe Bewertungen und aggressive Expansionen waren nur durch Schulden möglich. Am kommenden Mittwoch steht ein entscheidendes Gesellschaftertreffen an, von dem die Zukunft des Unternehmens abhängen könnte. Doch es zeigt sich, dass das Hauptproblem nicht das fehlende Kapital ist, sondern die Uneinigkeit der Investoren.